Kindheitserinnerungen, Hitzetage und wie man sich helfen kann
Leidet Ihr auch so schrecklich unter der Hitze?
Obervaz – Blick aufs Lenzerhorn
Früher, als ich noch jung war, liebte ich den Sommer und seine Hitzetage. Sie waren in Obervaz, wo ich aufwuchs, eher selten, da diese Gemeinde auf 1300 m.ü.M. liegt. Wenn es einmal sehr heiss war, stellte unser Nani die Wasserzufuhr zum Brunnen neben unserem Haus ab, damit sich das Wasser im Brunnentrog aufwärmen konnte. Denn selbst an den heissesten Tagen im Jahr war das klare #Bergquellwasser, das aus der Leitung kam, eiskalt.
Kinder spielen am Brunnen
Natürlich hatten wir Kinder nicht die Geduld, zu warten, bis das Wasser temperiert war, sondern streckten immer wieder unsere Arme und Füsse in den Brunnentrog oder drängten uns gegenseitig vom Brett, das über dem Brunnen lag. So waren wir meistens schon innert kürzester Zeit klatschnass und gründlich abgekühlt. Das Nani konnte also das Wasser getrost wieder andrehen und wir die #Hitzetage in vollen Zügen geniessen.
Heutzutage gibt es kaum mehr einen Brunnen, der laufend Wasser führt. Schade eigentlich, jedenfalls für mich, denn das Brunnengeplätscher gehörte zu einer steten Hintergrundmusik meiner Kindheit in Obervaz und weckt daher starke Heimatgefühle in mir.
Heute lebe ich in einem kleinen Chalet in einem Bündner Dorf auf 560 m.ü.M. Im Sommer wird es hier brütend heiss und weit und breit ist kein Brunnen mit kühlem Wasser. So musste ich mir etwas einfallen lassen, um das Haus tagsüber auf einer einigermassen erträglichen Temperatur zu halten: Sobald es abends draussen kühler ist als drinnen, öffne ich alle Fenster, sodass ein richtiger Durchzug entsteht. Dies bewirkt, dass sich während der Nacht nicht nur die Luft im Haus komplett austauscht, sondern auch, dass sich die Wände, Böden und Möbel abkühlen.
Am Morgen zwischen sechs und sieben Uhr schliesse ich alle Fenster samt Fensterläden und stelle die Lamellen der Fensterläden so schräg, dass zwar Licht hineinkommen kann, die Sonnenstrahlen aber draussen bleiben.
Einzig im Schlafzimmer ist es während der Nacht recht warm, denn hier hat Durchzug nichts verloren. Ich bekomme davon die Halskehre – wer das einmal hatte, weiss, wie unangenehm das ist.
Seidenbett
Ich schlafe glücklicherweise in einem Seidenbett. Im Sommer liegt das Seidenduvet unter mir und als Decke benutze ich nur ein Seidenleintuch. Selbstverständlich besteht auch das Kissen aus reiner Seide.
Wird es trotzdem mal zu heiss, hole ich einen nassen Waschlappen, mit dem ich mir immer wieder die Unterschenkel und Füsse abkühle. Wenn das immer noch nicht reicht, benetze ich das Seidenleintuch im Bereich der Beine und Füsse. Das kühlt dann richtig effizient.
Habt Ihr auch solche Tricks auf Lager? Was sind Eure Methoden und Hilfsmittel, um diese Hitzetage zu überstehen?
Ich wünsche Euch noch einen schönen Sommer – ganz so, wie Ihr ihn mögt…
Herzlichst Eure
Daniela Feldmann