Heute habe ich viel vor, und das geht mir leichter von der Hand, wenn ein gutes Hörbuch läuft. So kann ich zwei Dinge gleichzeitig machen. Lesen kann ich nämlich nicht mehr gut. Meine Augen wollen das einfach nicht mehr mitmachen. Früher sah ich wie ein Adler und jetzt, im Alter von 48 Jahren, sind meine Arme zu kurz, um das Geschriebene in genügender Distanz zu meinen Augen zu halten. Umso mehr freut es mich, dass man heutzutage von fast allen guten Büchern auch die Hörbuch-Version kaufen kann.

Meine Wahl fiel auf „Baba Dunjas letzte Liebe“. Baba Dunja ist eine eigenwillige alte Frau, die nach ihrer Pensionierung in ihr altes Haus im Dorf Tschernovo (=Tschernobil) zurückkehrt, um endlich wieder dort zu sein, wo ihre Wurzeln sind. Man würde meinen, dass es sich um ein eher bedrückendes Buch handelt, doch es ist so frisch und lebensnah geschrieben, dass ich durchwegs in mich hineinkichere. Baba Dunja ärgert sich jeden Morgen über ihrer Nachbarin Mayas Hahn, Konstantin, der in aller Herrgottsfrühe und mit einer bewundernswerten Ausdauer sein markdurchdringendes Krähen startet. Just in dem Moment, als Baba Dunja dem ein Ende setzen will, kommt ihr der Zufall entgegen und es gibt Hühnersuppe…

Unter diesen Umständen kommt mein Werk munter voran. Ich arbeite im Moment an meinem ersten von drei Diplomstücken für die Modeschule Barbara Wegelin, wo ich den Kurs „Schnittmuster zeichnen“ belegt habe. Gestern habe ich meine Kreation mit Moulure geschneidert. Moulure ist ein Billigstoff, mit welchem man ausprobiert, ob ein Schnittmuster passt. Meins hat gepasst, doch ich fand es vor dem Spiegel dennoch nicht so toll. Das liegt aber wohl daran, dass ich in den letzten Monaten ziemlich an Speck zugelegt habe und wie eine Kugel auf Stelzen aussehe. Damit kann ich problemlos leben – das Einzige, was mich daran ärgert, ist die Tatsache, dass ich von dem tollen Seidenstoff, den ich dafür ausgesucht habe, die doppelte Menge benötige, weil die Schnittteile so breit sind… (https://www.seide.ch/?product=seide-uni-anthrazit)

img_4014

So, nun muss ich mich aber sputen, denn morgen hab ich Schule und muss mein Werk präsentieren!

Ich wünsche Euch allen einen tollen Tag und viel Freude bei allem, was Ihr tut!

Herzlichst

Eure feldfrau